Rückgewinnung wertvoller Energie
Das seit 1910 als führender Konstrukteur, Hersteller und Serviceanbieter tätige Unternehmen bietet individuell entwickelte und für die Anlagendigitalisierung einsatzfertige Wärmeübertragungslösungen, die Prozessgase in sehr anspruchsvollen und spezifischen Prozessen behandeln – besonders bei Prozessen mit hohen Drücken und Temperaturen (>110 Bar; >1000°C). SCHMIDTSCHE SCHACK ist Weltmarktführer bei Spaltgaskühlern im Ethylenprozess, entwirft, produziert und liefert unterdessen auch Wärmetauscher und Reaktoren für die Herstellung von Synthesegas, das beispielsweise für die Produktion von Wasserstoff bzw. e-Fuels benötigt wird.
Redesign der Wertschöpfungskette CAD-PDM-ERP
Durchgängige Daten für durchgängige Prozesse: Die Digitalisierung seiner Workflows entlang der Wertschöpfungskette CAD-PDM-ERP ist für SCHMIDTSCHE SCHACK seit Jahren gängige Praxis. Seit 2015 läuft die Datendrehscheibe im Engineering der Standorte Kassel und Düsseldorf über PRO.FILE. Das Produktdatenmanagement (PDM)-System ist für 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Konstruktion die Single Source of Truth, wurde bisher mit Daten aus zwei unterschiedlichen CAD-Systemen gefüttert und tauschte sich halbwegs automatisiert mit SAP ERP (Enterprise Resource Planning) über eine bidirektionale Schnittstelle aus.
Das anstehende PRO.FILE Update von Version 8.6 auf 8.7 stellte SCHMIDTSCHE SCHACK in den Kontext mehrerer grundsätzlicher Überlegungen. An dieser Stelle setzte das Unternehmen auf die Expertise von Cideon. Cideon berät und unterstützt Unternehmen bei der Optimierung ihrer Produktentstehungsprozesse – von der Konzeption über das Engineering bis hin zu Fertigung und Service. Axel Kindgen, Bereichsleiter IT und Digitalisierung bei SCHMIDTSCHE SCHACK: „Wir brauchten jemanden, der die komplette Strecke kennt, also die Prozesswelt mitdenkt und es letztlich auch umsetzt.“
Und tatsächlich: Schon nach dem gemeinsamen Kick-off-Meeting mit holistischer Betrachtung war klar, dass statt der angedachten, partiellen Neuerungen ein Greenfield-Ansatz weit mehr Prozessstabilität und Zukunftssicherheit bringen würde. Folgende Projektbausteine kristallisierten sich als erfolgversprechend heraus:
- Harmonisierung und Standardisierung der heterogenen IT-Landschaft im Produktentstehungsprozess – u. a. Konzentration auf ein einziges CAD-System an mehreren Konstruktionsstandorten
- Update PRO.FILE PDM von 8.6 auf 8.7 – primär, weil die Version 8.6 neue CAD-Releases nicht mehr unterstützt
- Migration von 130.000 Altdaten in das von Grund neu aufgebaute PRO.FILE 8.7
- Ersatz der existenten, nicht mehr wartbaren ERP-Schnittstelle durch das Cideon PRO.FILE – SAP Interface – zukunftsfähige Verbindung zwischen dem PDM-System und SAP für den Austausch entwicklungsrelevanter Produktinformationen
- Cleancore-Konzept mit Rückabwicklung ineffektiver, komplexer, fehleranfälliger Sonderprogrammierungen – PDM-Funktionen waren zuvor in SAP realisiert, ERP-Funktionen im PDM
- Entwicklung eines neuen Klassifizierungstools als Konfigurator im PDM – mehr Prozesssicherheit in frühem Stadium der Produktentstehung
Schlanker, smarter, praxisfester
Rainer Ludorf, als Chief Operation Officer (COO) bei SCHMIDTSCHE SCHACK verantwortlich für die Prozess-Szenerie von Auftragsabwicklung über Bestelleingang bis Auslieferung, sagt: „Es ging uns um eine konzeptionelle Bereinigung im Prozess. Dafür mussten wir uns erst einmal klar darüber werden, wo welche Daten liegen, wer sie hat und wer sie wo mit welcher Intelligenz anreichert.“
Ins Auge stach zunächst die historisch bedingte Komplexität beim iterativen Hin und Her von Daten zwischen PDM und ERP. In PRO.FILE wurden zuletzt beide Stücklisten erstellt, Konstruktionsstückliste und Manufakturstückliste – die Doppelarbeit durch erneute Stücklistengenerierung in SAP war ebenso ineffektiv wie die Tatsache, dass in SAP Klassifizierungen vorgenommen wurden, um die Konfigurationen dann wieder ins PDM zurückzuspielen. Axel Kindgen: „Der Ansatz muss ein anderer sein: Das Engineering denkt werksunabhängig, baut Konstruktionsstücklisten und verwaltet darin gewisse Dokumente. In SAP findet dann die Wandlung von der Konstruktions- zur Fertigungsstückliste statt.“ Die Umstellung auf den ‚richtigen‘, praxisfesten Prozess erfolgte 2021/22.
Und die Zweckentfremdung des ERP-Systems als Konfiguratortool für Klassifizierungen? Wurde ebenfalls neu gedacht und anders umgesetzt. Cideon Consultant Robert Schur entwickelte ein Klassifizierungstool als Konfigurator im PDM: „SCHMIDTSCHE SCHACK arbeitet viel mit DIN-Normen: Es geht um verschiedene Werte, die in Abhängigkeit zueinander stehen. Das Klassifizierungstool bildet genau diese Abhängigkeiten ab. Die Konstrukteurinnen und Konstrukteure können sich jetzt sicher sein, dass die Produkte normgemäß angelegt sind und die Dokumentationen stimmen – eben, weil sie nichts anderes eintragen können, als der Katalog hergibt.“ IT-Leiter Axel Kindgen sieht die Vorteile im Alltagsgeschäft: „Unsere Anwenderinnen und Anwender sind zufriedener, sie müssen bei der Klassifizierung nicht mehr ins SAP, das SAP Team muss nicht mehr ins PDM.“ Rainer Ludorf pflichtet bei: „Die Verantwortung ist da, wo sie hinmuss. Der Materialkonfigurator, die Klassifizierung hat sehr, sehr viel Lob bekommen.“
Lesen Sie mehr über das Projekt zwischen ARVOS und Cideon im Referenzbericht:
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