Dafür zuständig ist die 2014 eigens dafür gegründete Tochterfirma DHL Sorting Center GmbH. „Die Paketzentren, die wir aktuell planen und bauen, sind extrem leistungsfähig und hochtechnisiert. Bis zu 50.000 Packstücke werden dort pro Stunde sortiert und verteilt“, erklärt Frank Fisser, Geschäftsführer der DHL Sorting Center GmbH. Um die Planungsprozesse zu digitalisieren und effizienter zu gestalten, arbeitet die DHL-Tochterfirma seit 2014 mit Cideon zusammen. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen nun ein Konzept für die weitere Digitalisierung der Planung entwickelt und umgesetzt.
Effiziente Planung von hochtechnisierten DHL-Paketzentren
Potenziale finden und ROI bestimmen mit dem Discovery Workshop. Die Zusammenarbeit zwischen Cideon und der DHL-Tochter begann zunächst mit der Implementierung einzelner Lösungspakete von Autodesk im System von DHL.
„Das waren wichtige Schritte hin zu digitaleren Prozessen und einer echten Durchgängigkeit in den Workflows. Aber gerade bei den interdisziplinären und komplexen Planungsprozessen gab es im Hinblick auf Effizienz noch so viel mehr Potenzial“, sagt Christof Ott, Principal Solution Manager bei Cideon. Auch Frank Fisser erkannte den Bedarf und zeigte sich offen für die Möglichkeiten. Aber um umfassende Veränderungen im Bereich Software und Digitalisierung vorzunehmen und in dem Zusammenhang auch größere Investitionen zu tätigen, waren Angaben zum Return on Invest notwendig. Cideon bot daher einen Discovery Workshop an. Darin wurde zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht und erfasst, wo das Unternehmen aktuell steht, was optimiert werden kann und welche monetären Werte Optimierungen hätten.
„Es ging darum, Potenziale zu finden, wo wir mit einer digitalen Transformation und neuen Methoden effizienter werden können. Wir sind die einzelnen Punkte im Prozess durchgegangen und haben zum Beispiel gesagt: ‚Mithilfe von Automatisierungen und hocheffizienten Tools könnten wir den Arbeitsaufwand um die Hälfte reduzieren.‘ Auf diese Weise waren wir in der Lage, zu bestimmen, welche Kosteneinsparung wir durch die Lösungen hätten und wie viel wir dafür auf der anderen Seite investieren können.“ so Fisser.
Austausch und hohe Detailgenauigkeit – die Knackpunkte
Als zentrale Optimierungspotenziale identifizierten Cideon und die Mitarbeiter von Post & Paket Deutschland die Effizienz der Planung und die Vernetzung mit Lieferanten. Für die Realisierung der Paketverteilzentren arbeitet der Bonner Konzern mit bis zu 20 Lieferanten wie Stahlbauern oder Anbietern für Fördertechnik zusammen.
Da die Verteilzentren unter hohem Zeitdruck entstehen, arbeiten alle Beteiligten parallel an ihrem Teilbereich. Die dazugehörigen Fabrik- und Anlagenmodelle müssen von der DHL Sorting Center GmbH koordiniert und geführt werden. „Die Modelle und Zeichnungen von Detail-Komponenten einzeln per Mail an die Lieferanten zu schicken, funktioniert hier nicht“, stellt Fisser fest. „Wir brauchten daher eine zentrale Kommunikationsplattform, über die wir Modelle, Pläne, Änderungen und Infos schnell an unsere Partner verteilen können. Das zu automatisieren und zu systematisieren war unser größtes Ziel.“
Ein weiterer Knackpunkt in der Planung ist die hohe Detailgenauigkeit. Da die Paketzentren vor allem in Ballungsräumen benötigt werden, in denen der Platz für die Hallen begrenzt ist, muss die Planung sehr präzise erfolgen. Circa 40.000 m2 Fläche haben die Planer in einem Paketzentrum zur Verfügung. „Das ist eine große Herausforderung, weil wir dort nicht einfach zwei oder drei Maschinen reinstellen. Innerhalb der Paketzentren gibt es eine extrem hohe Technikdichte. Wir arbeiten hier wirklich im Zentimeterbereich um die Hallenstützen herum. Da bedarf es einer sehr intensiven Abstimmung mit allen Lieferanten“, erklärt Fisser. „Stahlbau, Fördertechnik, Sprinkleranlagen, Beleuchtung – all diese Teilbereiche müssen ohne Überschneidungen integriert werden, und zwar so, dass alles auch sicherheitstechnisch abgesegnet wird.“