Mit CAD-Richtlinien und einheitlicher Konstruktionsmethodik Projektlaufzeiten verkürzen
CAD-Daten – ihre Qualität entscheidet nicht nur über die Leistungsfähigkeit nahezu jeder Konstruktionsabteilung. Sie repräsentieren auch einen Großteil des Unternehmenswissens. Sind sie änderungsstabil, performant und nachvollziehbar aufgebaut, gewinnt das Unternehmen als Ganzes und die Konstruktion im Besonderen.
So wie bei dem Sondermaschinenbauer Karl Eugen Fischer GmbH, der in enger Kooperation mit Lösungsanbieter Cideon eigene CAD-Richtlinien und definierte Konstruktionsmethoden implementiert hat. In Kombination mit dem 3D-CAD (Autodesk Inventor) und Produktdatenmanagement-System (Productstream Professional) generiert die systematische Arbeitsweise CAD-Daten und damit Ergebnisse in Topqualität.
Key-User-Konzept
Markus Schrepfer, gelernter Technischer Zeichner und IT Business Manager, betreut neben den 110 PDM-Usern im Haus rund 60 CAD-Anwender, darunter 37 Arbeitsplätze mit Autodesk Inventor. 2008 erarbeitete er gemeinsam mit Cideon und den Key Usern die maßgebliche Arbeitstechnik inklusive Test auf Praxistauglichkeit. Als Extract-Fassung beschreiben die CAD-Richtlinien auf heute zehn Seiten die Grundlagen der Handhabung des CAD-Systems und den Aufbau der Konstruktionen.
„Die Richtlinien-Templates von Cideon“, erinnert sich Markus Schrepfer, „bildeten die perfekte Grundlage bei der ersten Erarbeitung unserer CAD-Richtlinien.“ Gerhard Wulff, Cideon Software & Services GmbH & Co. KG, ergänzt: „Bei der Implementierung haben wir uns für ein Key-User-Konzept entschieden, da sich dies am besten im laufenden Betrieb realisieren lässt. Anschließend wurde die Konstruktionsmethodik speziell für die Anlagen der Firma Karl Eugen Fischer erarbeitet.“
70 Prozent Zeitersparnis
Diese Konstruktionsmethodik beinhaltet den strukturellen Aufbau der Bauteile und Baugruppen, die Verwendung der Parametrik, Detailgenauigkeiten und Bauräume für optimale Performance sowie das Konzept zur Teilewiederverwendung. Markus Schrepfer: „Gerade die Nachvollziehbarkeit des Konstruktionsaufbaus ist ein kritischer Faktor. Wie ist ein Bauteil entstanden? Die Beschreibung im Browser kann 40 Feature-Schritte umfassen, das geht aber auch weit systematisierter, was großen Einfluss auf die Durchlaufzeiten hat.“
Tatsächlich hat sich der methodische Aufbau firmenspezifischer Komponenten im Alltagsgeschäft längst rentiert. „Ein Beispiel: Wir setzen bei der Konstruktion eines Zuführsystems für unsere Cordschneidanlage die Skeletttechnik mit Mastermodellierung und Skizzenblöcken ein. Damit sind wir gegenüber der alten 2D-Anwendung von einem Durchsatz von zehn auf drei Tage gekommen.“
Einen weiteren Stellhebel für mehr Produktivität konnte die KEF Konstruktion mit optimierter Systemperformance umlegen: „Inventor bietet Möglichkeiten, die Performance durch die Festlegung von Detailgenauigkeiten, Ersatzobjekten, im Endeffekt den richtigen Aufbau einer Struktur, wesentlich zu erhöhen“, so Markus Schrepfer. „Weiß man vorher, wer die Daten nachgeschaltet erhält, und legt fest, wer auf welchem Baugruppenlevel welche Geometrieinformationen benötigt, lassen sich Ladezeiten erheblich reduzieren.“